Köln-Porz-Zündorf

Am Rande der Großstadt existiert in noch ein einzigartiger, ländlich-kleinstädtischer Bereich, der mit seinen Kirchen, alten Bürgerhäusern, Fachwerkhäusern, alten Hofanlagen und seinem mittelalterlichen Wohnturm einen Teil seines historischen Charakters bewahrt hat. Zündorf setzt sich zusammen aus den zwei voneinander unabhängigen Dörfern Ober- und Niederzündorf.

Rheininsel als Warenumschlagplatz 

Durch das 1259 eingeführte Stapelrecht wurde die Groov, eine kleine Rheininsel, als Warenumschlagplatz zur Umgehung der den Kaufleuten lästigen Regelung genutzt. Die ökonomische Bedeutung und der relative Wohlstand, die Zündorf im 18. Jahrhundert erworben hat, ist noch an den repräsentativen Fachwerkhäusern der hier ungestört und frei lebenden und wirtschaftenden protestantischen und jüdischen Kaufleute ablesbar, denen das katholische Köln das Bürger- und Aufenthaltsrecht Jahrhunderte lang verwehrte.

An der kleinen, äußerst bemerkenswerten alten Pfarrkirche von Niederzündorf, St. Michael, wurde vom 11. bis zum 17. Jahrhundert gebaut. Der romanische Saalbau liegt inmitten des alten Friedhofes auf einer leichten Anhöhe über einem alten Rheinarm. Das nördliche Seitenschiff wurde 1906 abgerissen. Erhalten blieben glücklicherweise der Vierkantturm mit Rhombenhelm aus dem 12. Jahrhundert, der dreiseitige Chor im Osten, die Kapelle im Süden und die Sakristei im Norden, die 1692 erbaut wurden.

Zündorf hat sich aus den Dörfern Ober- und Niederzündorf entwickelt. Oberzündorf - welches die ältere und die ursprünglich bedeutendere Siedlung war - wurde zum ersten Mal 1009 schriftlich erwähnt.

Ab dem 13. Jahrhundert überflügelte Niederzündorf durch den Rheinhandel seinen Nachbarort. Im 17. Jahrhundert übernahm Niederzündorf auch den Rheinhandel des durch mehrmalige Plünderungen darniederliegenden Porz. Der Handel florierte hauptsächlich Aufgrund der Möglichkeit zur Umgehung des Kölner Stapels, indem man die Waren auf dem Landweg von Zündorf nach Mülheim transportierte. Nachdem der Kölner Stapel 1831 aufgelöst wurde, verarmte Zündorf.

Der vermutlich im 12. Jahrhundert gebaute Wehrturm (erste urkundliche Erwähnung 1380), der manchmal auch fälschlicherweise als Zollturm bezeichnet wird, ist heute eine Außenstelle des Kölner Stadtmuseums.

Seit dem Mittelalter befindet sich vor Zündorf eine Insel mit Namen Groov oder Mittelwerth. Der Rheinarm zwischen Insel und Zündorf bildete einen natürlichen Hafen und die Grundlage für den Aufstieg Zündorfs als Warenumschlagplatz. Nachdem die Südspitze der Insel 1852 mit dem Festland verbunden wurde, versandete der Zündorfer Hafen immer mehr und konnte schließlich nicht mehr genutzt werden.

1797 hatte Niederzündorf 68 Feuerstellen mit 272 Einwohnern, 8 Pferden und 10 Stück Rindvieh. Dazu gehörten 493 Morgen Ackerland. Oberzündorf hatte 38 Feuerstellen mit 110 Einwohner, 8 Pferden und 10 Stück Rindvieh. Dazu gehörten 1011 Morgen Ackerland. 1997 (also genau 200 Jahre später) hatte Zündorf 8.857 Einwohner in 3.992 Wohnungen und 4.530 PKW's.

Die Kirche St. Martin in Oberzündorf stammt aus dem 12. Jahrhundert (Langbau aus dem 18. Jahrhundert), ist aber ein Nachfolgebau einer noch älteren Kirche (erste Erwähnung 1009). Die neugotische Backstein-Kirche in Niederzündorf - St. Maria Geburt - wird 1895-1897 direkt neben der alten Kirche gebaut. St. Michael von Niederzündorf wird 1155 zum erstem Mal erwähnt. Beide Kirchen sind die ältesten in der Gegend und Mutterpfarren vieler Nachbargemeinden. Im 16. Jahrhundert kam die Pfarre Oberzündorf an die mittlerweile größere Pfarre in Niederzündorf.

Durch das 1259 eingeführte Stapelrecht wurde die Groov, eine kleine Rheininsel, als Warenumschlagplatz zur Umgehung der den Kaufleuten lästigen Regelung genutzt. Die ökonomische Bedeutung und der relative Wohlstand, die Zündorf im 18. Jahrhundert erworben hat, ist noch an den repräsentativen Fachwerkhäusern der hier ungestört und frei lebenden und wirtschaftenden protestantischen und jüdischen Kaufleute ablesbar, denen das katholische Köln das Bürger- und Aufenthaltsrecht Jahrhunderte lang verwehrte.

An der kleinen, äußerst bemerkenswerten alten Pfarrkirche von Niederzündorf, St. Michael, wurde vom 11. bis zum 17. Jahrhundert gebaut. Der romanische Saalbau liegt inmitten des alten Friedhofes auf einer leichten Anhöhe über einem alten Rheinarm. Das nördliche Seitenschiff wurde 1906 abgerissen. Erhalten blieben glücklicherweise der Vierkantturm mit Rhombenhelm aus dem 12. Jahrhundert, der dreiseitige Chor im Osten, die Kapelle im Süden und die Sakristei im Norden, die 1692 erbaut wurden.

Der Turmhof in Niederzündorf

Mit das älteste Bauwerk in Niederzündorf ist der Turmhof, der erstmals 1380 erwähnt wurde, eine mittelalterliche Hofanlage mit fünfgeschossigem Wohnturm und zweigeschossigem Herrenhaus. Die ursprüngliche Anlage bestand aus dem mächtigen, etwa 20 Meter hohen Turm aus Kopfbasalt. Der Turm beherbergt seit 1980 die Außenstelle des Kölnischen Stadtmuseums mit Exponaten zur Geschichte von Zündorf und Porz.

Die Groov wurde bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zum Weiden- und Weinanbau benutzt. Seit dem Beginn der systematischen Uferbefestigung im Jahre 1815 versandete das Wasser zwischen Rheininsel und Ufer immer mehr, so dass die Groov zur Halbinsel, ihr Wasser zur Lagune wurde.

Heute ist die Groov mit Bootshafen, Binnengewässern, Spiel- und Sportmöglichkeiten eines der schönsten Freizeitgebiete entlang des Rheins. Besonders hervorzuheben ist dort das Zündorfbad, ein Kombibad mit Saunalandschaft, das nach einer Generalüberholung weitere Attraktivitäten wie Wildwasserrutsche und anderes anbietet.